Genau 991 Tage verbrachte Peto bei uns im Tierheim. Das liest sich auf den ersten Blick als unglaublich lange und macht viele Menschen traurig. Aber in Petos Fall, hat sich sein Leben im Tierheim definitiv verbessert.

Zuvor lebte er an der Kette, in der Einöde, ohne regelmässige Futter- und Wasserversorgung oder gar menschlicher Zuwendung.

In der ganzen Zeit, in der Peto bei uns war, haben wir alles für ihn getan. Wir haben immer versucht, ihn so glücklich wie möglich zu halten, obwohl das in Petos Fall gar nicht so einfach war.

Ihm musste ein Auge entfernt werden... und ein Bein amputiert werden. Beides war völlig unversorgt als er zu uns gekommen ist und weder Auge noch Bein konnten gerettet werden. Peto kam gut mit den Eingriffen zurecht und gewöhnte sich an sein neues Leben.

Weit über 10 000 Euros haben wir für ihn in all der Zeit ausgegeben... so wie wir es für alle Langzeitinsassen auch gemacht hätten. Einschläfern war für uns nie eine Option, auch wenn der Weg der günstigere gewesen wäre. Es liest sich vielleicht hart... aber auch der Punkt muss einmal erwähnt werden.

Peto hat sich in letzter Zeit stark verändert. Der erste Zwischenfall geschah aufgrund eines Knochens, den ein leichtsinniger Helfer Peto gegeben hat, ohne zu überlegen, dass der nächste Helfer davon nichts weiss. Peto hat den Knochen bewacht und den nächsten Helfer ohne Vorwarnung angegriffen, der den Zwinger betreten hat. Nicht nur für uns ein grosser Schock... vor allem für die Person, die angegriffen wurde. Seitdem ist sie bezüglich Hunden traumatisiert und sie konnte nicht mehr so unbeschwert bei uns arbeiten, wie zuvor.

Der nächste Zwischenfall war nicht ganz so schlimm, aber dann, griff Peto aus dem Nichts heraus die Person an, die regelmässig sein Futter bringt. Der Angriff geschah auf eine Art und Weise, die uns geschockt hat. Die Person musste sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden und wir mussten uns über Peto Gedanken machen.

Auch dafür nahmen wir uns viel Zeit und man beschloss, dass man Peto untersuchen lassen will, da man sich sein Verhalten einfach nicht erklären konnte. Das Resultat der Untersuchung war ernüchternd. Peto war schwer krank und litt vermutlich schon seit längerem unter Schmerzen, die wir nicht erkannt haben und die unter anderem der Grund für seine Wesensveränderung sein konnten.

Am Ende des Tages macht es den Verlust nicht besser, denn Peto war auch der Liebling vieler Helfer und immer, wenn wir an seinem Zwinger vorbeigehen, werden wir an Peto denken... aber mit schwerem Herzen mussten wir entscheiden, ihn zu erlösen.

Peto hatte vermutlich die schönste Zeit seines Lebens bei uns. Niemand konnte sich je dazu aufraffen, einem Hund wie Peto ein Zuhause zu geben. Gesunde, nicht gehandicapte Hunde werden bevorzugt... und so hatte Peto eigentlich nie eine Chance auf ein liebendes Zuhause.

Run free Peto. Wir haben dich für immer in unseren Herzen.